Historie

Das Wappen

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    Der Rebzweig weist auf den Weinbau in der Gemeinde hin. Die blau-goldenen Schachte erinnern an die ehemalige Sponheimer Herrschaft. Die sternförmig gelegten Pfeile symbolisieren den hl. Sebastian. Er befindet sich auf einem alten Gerichtssiegel mit der Umschrift "Gericht Roxheim".

 

Das Dienstsiegel

Geschrieben von Super User.

    

       

In der Schriftumrandung heißt es "Roxheimer Gerichtssiegel AO 1633". Die auf dem Siegel dargestellte Gestalt ist der hl. Sebastian. Es ist erhaben dargestellt, als unbekleideter junger Mann mit Pfeilen durchbohrt.

 

Nach der "Christlichen Ikonologie" soll er Hauptmann der Prätorianergarde unter dem röm. Kaiser Diokletiona gewesen sein. Wegen seinem Übertritt zum christlichen Glauben mußte er den Märtyrer-Tod erleiden. Er war seit Gründung der Roxheimer Pfarrei -vermutlich im 12. Jahrhundert- der Schutzpatron der Pfarrkirche.

 

Als 1869 das Simultanum an der alten Pfarrkirche -der heutigen ev. Kirche- aufgelöst wurde, wurde der hl. Sebastian Schutzpatron der 1869/71 erbauten kath. Pfarrkirche.

 

 

Die Geschichte von Roxheim

Geschrieben von Super User.

-Auszug aus einer Abhandlung von Rainer Seil-  

In alten Urkunden des 8. Jahrhunderts erscheint der Name "Hrocchesheim" (773, 781, 785, 790), Roghesheim (813), später (9. Jahrhundert) "Rocchesheim". Er enthält den Namen "Hrocus" oder "Hroccus" und wird als "Heim des Franken Hrocculf" gedeutet. Im 8. und 9. Jahrhundert häufen sich bei den frühesten Nachrichten dieses Dorfes Hinweise auf zahlreiche Schenkungen an das Kloster Fulda. Auch das Kloster Prüm besaß hiernach zu dieser Zeit Ländereien in der Gemarkung Roxheim.

Im Jahre 1225 übertrug Rheingraf Ritter Wolfram vom Stein das ihm zustehende Kirchenpatronat -vermutlich ein Lehen aus der Hand der Grafen im Nahegau- an das Kloster St.Katharinen, was bis zur Reformation Bestand hatte. Für 1282 ist ebenfalls Eigenbesitz der Ritter von Dalberg in Roxheim nachweisbar. Erst nach 1313 werden die Grafen von Sponheim als Grundbesitzer in Roxheim, Braunweiler, Hargesheim und Gutenberg genannt. 

Ab 1350 gehörte der Ort zum neu gebildeten kleinen Sponheimer Amt Gutenberg. Im Jahre 1369 werden erstmals als Inhaber der Ortsherrschaft die Grafen von Sponheim genannt, als Graf Walram von Sponheim die Güter des Klosters Eberbach in Roxheim und anderen Orten von den herrschaftlichen Abgaben und Lasten befreite. Der Prümer Klosterbesitz um Roxheim gelangte demnach an die Klostervögte, die Reichministerialen Herren vom Stein, und von diesen an die Grafen von Sponheim. In den "Rentbüchern" der Rechtsnachfolger der Grafen von Sponheim wird Roxheim beispielsweise 1476 und 1601 genannt. Es gehörte damals zum Oberamt Kreuznach. 

In einem Gerichtssiegel des 15. Jahrhunderts mit der Umschrift "GERICHT ROXHEIM" wird der heilige Sebastian dargestellt, ein weiteres Gerichtssiegel aus dem Jahr 1633 trägt die Umschrift "ROXHEIMER GERICHTSSIEGEL AO. 1633". Ursprünglich gehörte Roxheim zu einem Reichsgutkomplex, denn noch im 15. Jahrhundert konnten die Ortseinwohner sich und ihre Habe in der Stadt Kreuznach in Sicherheit bringen, wofür sie die Stadtmauer mitunterhielten und gegebenenfalls verteidigten; auch zahlten sie keinen Zoll an den Stadttoren. 

Die Kriege vom 16. bis 18. Jahrhundert berührten auch Roxheim. Bei der Aufteilung der Vorderen Grafschaft Sponheim im Jahre 1707 verblieb Roxheim im kurpfälzischen Oberamt Kreuznach. Im Jahre 1776 wurde der Kirchenzehnt nur noch in Fünftel geteilt. 

Die napoleonische Zeit brachte für die Gebiete auf dem linken Rheinufer eine 20-jährige Zugehörigkeit zu Frankreich. Roxheim lag in der Mairie Mandel im Canton Creuznach, das wiederum zum Arrondissement Simmern im Rhein-Mosel-Departement gehörte. Der Wiener Kongreß (1814/15) zog einen Schlussstrich unter die Folge der napoleonischen Kriege mit europaweit bedeutenden territorialen Veränderungen. Preußen bekam große Teile des linken Rheinufers zugesprochen. Roxheim befand sich in dem am 14.05.1816 gebildeten preußischen Kreis Kreuznach und bildete zusammen mit Mandel, Braunweiler, Gutenberg, Hargesheim, Rüdesheim und St. Katharinen die Bürgermeisterei Mandel. 

Schon 1820 zeichnete sich eine Verwaltungsänderung ab, indem die beiden Bürgermeistereien Mandel und Hüffelsheim (mit Hüffelsheim, Münster am Stein, Niederhausen, Norheim, Traisen, Weinsheim) zu einer Bürgermeisterei Hüffelsheim-Mandel zusammengefasst wurden. Lag der Verwaltungssitz zunächst in Weinsheim, so wurde er 1853 nach Rüdesheim verlegt. An dieser Verwaltungszugehörigkeit änderte sich, abgesehen vom Ausscheiden von Bad Münster am Stein im Jahre 1912, bis zur rheinland-pfälzischen Kommualreform 1969/70 wenig.

Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die ursprünglich rein agrarisch orientierte Ortsgemeinde, wie so viele andere Dörfer des Landkreises, zu einer modernen Wohngemeinde entwickelt. Sie lässt sich als eine Wohnsitzgemeinde in unmittelbarer Nähe der Kreisstadt Bad Kreuznach typisieren, in der die einst so bedeutende Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht) in den letzten Jahren stark an Bedeutung eingebüßt hat. Der Weinbau hat dagegen mit seiner Flaschenweinvermarktung, seinen Straußwirtschaften und ansprechenden Winzerhöfen in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.